Irrfahrt durch die Dresdner Neustadt



Vor längerer Zeit habe ich mir irgendwo, vielleicht auf dem Baumarktsgelände bei " toom ", " Obi " oder auch " Hornbach " einen Eisennagel in den hinteren Reifen gefahren. Der Reifen verlor langsam Luft und deshalb habe ich einige Male den Druck überprüft. Das ist ärgerlich Auch gefährlich.. Doch eventuell reparabel. Deshalb bin ich heute zu einer Reifenwerkstatt in der Dresdner - Neustadt, genauer gesagt, in die Bautzner Straße, gefahren.

So stellte ich das Navi auf die mir bekannte Adresse des Reifenhändlers ein. Doch bereits hier gab es Probleme. Das " tomtom " erkannte oder kannte die Bautzner Straße in Dresden nicht. Er zeigte mir zwar an, dass es eine solche Straße gibt, jedoch nicht in Dresden, sondern in Radebeul. Dazu bot es mir die Bautzner Landstraße an. Dahin wollte ich aber nicht fahren.

Deshalb stellte ich den Mini - Computer auf die Alaunstraße ein. Diese erkannte " Else " sofort.

Ich fuhr trotzdem los und hoffte auf meinen sehr schwach ausgeprägten Orientierungssinn.
Dafür brachte mich das Navi zunächst in die richtige Richtung. Doch dann gab es das erste Hindernis. Am Albertplatz verfehlte ich die Rechtsabbiegespur und fuhr stattdessen geradeaus.
So gelangte ich auf die Königsbrücker Straße. Das Navi, also " Else " gab danach an, die nächste Straße rechts abzubiegen. Doch, die Katharinenstraße war hier gesperrt. Also probierte ich die nächste Kreuzung. Ich bog in die Louisenstraße rechts ein. Dann versuchte das Navi mich in Richtung der eingestellten Alaunstraße zu führen. Das war aber falsch.

Ich bog in die Rothenburger Straße ein. Jetzt war mein schwacher Orientierungssinn wieder aktiviert. Jawohl, das musste richtig sein. Während ich einigen Radfahrer großzügig die Vorfahrt beließ, sie in einem 2 Meter Sicherheitsabstand überholte und über die Straßen gehende Passanten gewähren ließ, wäre in der Rothenburger Straße beinahe Endstation gewesen.

Ein Krankenwagen stand quer auf dem rechtsseitigen Gehsteig. Dort hockte ein junger Mann mit Dreadlock - Haaren. Er schien mit dieser Welt und jenem Tag wohl fertig zu sein. Zwei Polizisten mit schwarzen Handschuhen kümmerten sich um den Mann. Es war wohl ein Drogensüchtiger. Ich erinnerte mich während des langsamen Vorbeifahrens an meine Zeit im Bremer Viertel. Dort, wo einst die Drogenszene ihre Blütezeit hatte. Mir kam dieser Vorfall mehr als bekannt vor.

Ich schlich mich an dem Ort vorbei, fuhr dann bis zur Kreuzung Bautzner Straße und überlegte dort, ob ich links oder rechts abbiegen muss. Ich entschied mich ausnahmsweise für rechts. Das war falsch.

Die Hausnummer verliefen absteigend. Also: Bei nächster Gelegenheit, wenden. Dieses gelang mir dann durch ein Abbiegen in den Diakonissenweg. Hier wendete ich erneut und fuhr zurück zur Bautzner Straße. Der Freitagsverkehr tobte hier längst und es dauerte einen Moment, ehe ich Gummi geben durfte.

Nach einigen Hundert Metern hatte ich endlich die Hausnummer 71 im Blickfeld. Eine Werbetafel zeigte mir deutlich, dass ich auf dem richtige Weg war. Jedoch stand einer dieser roten Busse mit der Aufschrift " Stadtrundfahrt " davor. Deshalb schob ich den Wagen vorsichtig hinter dem Ungetüm vorbei in die Einfahrt der Werkstatt.

Nun erhielt ich alsbald das Ergebnis der fachlichen Überprüfung, das da lautete: Ein neuer Reifen muss für den nahezu neuen Reifen her. Es handelt sich um ein Pneu, dass Geschwindigkeiten bis zu 270 Km/h zulässt. Huch! Ich schaffe aber nur 220! Egal, ein Ersatzreifen musste her. Der natürlich nicht auf Lager war.

Also: Am Montag werde ich wahrscheinlich erneut eine Irrfahrt durch die Neustadt unternehmen. Dieses Mal mit ein wenig Geld im Portemonnaie.

Bei der Rückkehr erkannten meine Augen, dass die bestellten Gerüstbauer die Eisenkonstruktion hoch gezogen hatten. Wenigstens ein Lichtblick an jenem trüben, regnerischen Frühherbsttag des Jahres 2018.


" The Kinks " - " Mr. Pleasant " - 1967:





Danmals war´s
in Uschi Nerke´s , Michael " Mike " Leckebusch´s und Radio Bremen´s " Beat Club ":





Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

" Eine Seefahrt, die ist lustig. " - nur nicht in den 60er Jahren zum AOK - Erholungsheim auf Norderney.

" Oh Adele, oh Alele, ah teri tiki tomba, ah massa massa massa, oh balue balua balue. " und die Kotzfahrt nach Wangerooge.

Was ist eigentlich aus dem Gilb geworden?