Sommerabgesang



Während des vergangenen Sommers ist ja so allerhand passiert. Es gab die üblichen Horrormeldungen von Kriegstoten, Anschlägen und sonstigen, menschlichen Verfehlungen. Dann gab es Weltfußball. Bekanntermaßen nach drei lumpigen Begegnungen ohne bundesdeutsche Beteiligung. Und es gab den Dauerbrenner, der da die brennende Sonne, die Trockenheit und den nicht endend wollenden Sommer.

Der ist seit letzter Woche - auch das dürfte unstrittig sein - dann doch vorbei. Er nahm klammheimlich Abschied von Deutschland, Europa und den vielen Millionen Bewohnern, die ihn lieb gewonnen hatte.

Hach, wat war dat für´n Aufriss. Jeden Tag die Gießkannen voll zu machen, damit die durstenden Pflanzen ihr erforderliches Wasser bekamen. Den 50 Meter langen, 172 - zölligen Wasserschlauch abrollen, damit der Bambus und andere Gartenbewohner das lebenswichtig, kühle Nass erhielten. Den schon obligatorischen Blick auf eines der Thermometer, die untrüglich, jene Überschreitung der 30 ° Grad - Marke und damit der Grenze des gerade noch Erträglichen anzeigten.

Dann waren da die vielen Meldungen von Hitze - und Trockenheitsschäden bei den Industrie - Landwirten. Diese forderten bereits Anfang August von der Bundesregierung über die Bundesländer eine satte Milliarde an Ausgleichszahlungen für die erlittenen Verluste.

Doch irgendwie rauschten diese vielen heißen Tage dann doch vorüber. Wir haben sie alle, mehr oder weniger. heil überlebt. Gut, manchmal waren bestimmte Mineralwassersorten ausverkauft. Da stand dann nur eine leere Palette. Doch das galt nicht für jeden Supermarkt in diesem, unserem, Lande.

Einige Branchen durften, ob der immensen Umsätze, jubilieren. So, zum Beispiel, die chronisch defizitär geführten, kommunalen Freibäder. Die Eis - Industrie durfte auch ihre Umsatzsteigerungen bejubeln. Die Gastronomie ebenso, die heimischen Seebäder, ja, die gesamte Touristik - und Freizeitbranche.

Der Sommer, war sehr schön. Nun is´er vorbei, kommt nicht wieder und hat sich bis Mai ff. von uns verabschiedet.

Da las ich am Montag eine Kolumne des NDR - Redakteurs Albrecht Breitschuh, der sich über jenen, wohl auch einmaligen Sommer 2018, seine eigenen Gedanken machte:


https://www.ndr.de/info/programm/Der-Sommer-des-schlechten-Gewissens-ist-vorbei,sommer2424.html


Schmunzelnd pflichte ich dem NDRler bei. Ja, über das Vergangene, das vielleicht sogar Liebgewonnene, lässt sich immer dann trefflich sinnieren und auch schreiben, wenn es nicht mehr da ist.

Gestern haben wir erstmalig beide Kaminöfen angefeuert. Meiner besseren Hälfte war im Wohnzimmer und mir eine Etage über ihr, im Arbeitszimmer, wirklich kalt. Dann folgte auch noch eine kühle Nacht. Irgendwo im Erzgebirge, das ja nun nicht soweit von Dresden entfernt liegt, haben die Wetteraufzeichnungen Minustemperaturen bekannt gegeben. So um die Minus 7 bis Minus 4 Grad. Brrrrh! Der Herbst ist auch für einige unangenehme Überraschung gut.

Doch noch steckt der in seiner Anfangsphase. Und ein so genannter Altweibersommer kann auch noch kommen. Das Wort beinhaltet den Sommer, aber auch seinen Abgesang. Weil alt leider immer etwas mit dem Gewesenen zu tun hat.



" S.T.S " - " Irgendwann bleib i dann dort " - " Grenzenlos " - 1985:

 

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