Dusselgate



Es ist Sommer. Die Nächte sind in dieser Jahreszeit bekanntlich nicht sehr lang, dafür aber sehr oft lau bis warm. Dieses ist für einen eher norddeutsch geprägten Körper nicht immer angenehm. So saß ich denn heute Morgen bei einem Pott Kaffee am Küchentisch und hörte die MDR aktuell - Nachrichten. Dabei bekam ich mit, dass das Bundesverfassungsgericht ( BVerfG ) an diesem Tag über mehrere Beschwerden zu der aktuellen Regelung bei den Rundfunk - und Fernsehbeiträgen entscheiden wird.
Aha, jetzt geht´s also ans Eingemachte, liebe ÖRs. Die rechte Bagage im Dunstkreis der AFD und andere Reichsbedenkenträger werden vielleicht feixend die dortigen Entscheidungen zur Kenntnis nehmen. Schließlich könnten diese das derzeitige System der so genannten Haushaltsabgabe bei den " Zwangsgebühren " aus den Angeln heben. Das wäre nach dem Gusto der Rechtsgewirkten ein weiteres Indiz dafür, dass die " linksversifften " Medien zu Unrecht Gelder kassieren, ohne die ihnen auferlegte politische Neutraltät zu wahren.

Eine weitere Meldung betraf den US - Kasper im Weißen Haus Donald " Duck " Trump, der sich ja mit dem " bösen " russischen Präsidenten Wladimir Putin getroffen hatte und dabei wieder einmal voll in das Fettnäpfchen trat. Jetzt behauptet er doch glatt, seine Aussagen zu der Bespitzelung der Demokraten während des Wahlkampfs zwischen seiner Konkurrentin Clinton und ihm durch russische Hacker, seien ein Versprecher gewesen. Er sei sehr wohl der Überzeugung, dass es Hackerangriffe gegeben haben könnte.

Na,ja, Schwamm drüber! Lassen wir das!

Dann folgte eine Meldung, die allerdings wahrhaftig ans Eingemachte geht. In Leipzig vermeldeten einige Autohäuser einen dramatischen Rückgang der Verkaufszahlen von Diesel - Kraftfahrzeugen. Viele potentielle Kunden würden bei der Kaufentscheidung von solchen PKW - Modellen sofort Abstand nehmen. Bei einigen Anbietern stehen die Fahrzeuge mit Dieselantrieb herum und würden durch massive Preisnachlässe dort angeboten wie Sauerbier.. Ein besorgte MDR - Hörer wollte denn auch gleich in diesem Zusammenhang wissen, was mit den Autos geschehe, die nahezu unverkäuflich blieben, denn es stehe zu befürchten, dass sie alsbald technische und ästhetische Mängel aufweisen können.

Nun, die MDR - Mitarbeiter dieses Berichts beruhigten ihn. Was nicht verkauft werden kann und nicht in einem einwandfreien, also sicheren Zustand sei, werde wieder abgestoßen oder an den Hersteller zurück gegeben. Alles gut, also?

Nö, denn seltsame Weise betrifft es ja nicht nur Autoverkäufer aus Leipzig, sondern in ganz Deutschland und möglicherweise auch in Europa oder gar weltweit. Nun ist Leipzig zwar nicht der Bauchnabel des Automobilmarktes, aber die skizzierte Entwicklung dort lässt in etwa erahnen, was auf die Händler demnächst zukommen könnte: Diesel - PKW könnten unverkäuflich werden.

Gerade der Bundesmichel ist, was sein liebstes Kind betrifft, da sehr empfindlich. Er verhätschelt nicht nur sein Riesenbaby, sondern möchte auch - was die aktuellen Trends betrifft - hier ständig up to date sein. Daher ist er bemüht, einige Unsicherheitsfaktoren auf dem von ihm so sehr geschätzten Gebiet der unbegrenzten Mobilität, inklusive der freien Fahrt für freie Bürger, auszuschließen. Fahrverbote sind ihm somit ein Graus. Und die könnten drohen, weil die Automobillobby - von der Kanzlerin und ihren Getreuen verwöhnt - es nicht für nötig erachtet, saubere Dieseltechniken in ihre angebotenen Karren einzubauen.

Die gewerbsmäßigen Betrügereien an dem treu - doofen deutschen Kunden haben nämlich nicht dazu geführt, dass dieser sich von den bundesdeutschen Automobilmarken abkehrt und die überwiegend ehrlich produzierenden Konkurrenten nunmehr favorisiert, nein, der Automichel bleibt bei seinem Lieblingswagenhersteller und verzeiht ihm nahezu alle Gaunereien.

Ob nun Mercedes, VW, Audi oder weitere Marken aus dem Dunstkreis des organisierten Dieselabgasskandals, sie haben sich nahezu schadlos aus dem Schurkenstück heraus lanciert und beherrschen nach wie vor den heimischen PKW - Markt.

Merke also: Beschiss ist nicht gleich Beschiss; Dieselgate ist in der deutschen Autowelt nicht gleichzusetzen mit jenen Folgen, wie sie aus den USA resultierten und muss hier deshalb als Dusselgate zu sehen sein. Wobei der oder die Dussel die bundesdeutschen Autokäufer sind.
Schließlich fährt eine überteuerte VW - Karre auch mit Benzin statt mit Dieselkraftstoff. Hauptsache man(n) fährt Volkswagen und Co.



" Hypnos ´69 " - " Deus Ex Machinas " - " The Eclectic Measure " - 2007:









  

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