Gehsteige des Grauens



Puh, der Sommer 2018 hält große Teile Mitteleuropas fest in seinen Griff. Obwohl es tagsüber nicht extrem heiß ist, bringt die Schwüle den Normalo ganz schön zum Schwitzen. Da fällt manchmal so mancher Schritt schwer.

So schleppte ich mich mühsam vom Bahnhof Dresden - Plauen in Richtung trautes Heim. Der Neugier gehorchend, wählten meine bessere Hälfte und ich den kleinen Umweg an der " Fritz - Schulze - Straße " in Richtung Altfrankener Straße, weil dort Neubauwohnungen entstehen. Wir wollten uns eigentlich nur den Baufortschritt ansehen. Immerhin waren der Keller und der erste Stock bereits im Fertigbauteilestil hoch gezogen. Die Klötze sehen eben nicht gerade ästhetisch aus. Aber, sie bringen Wohnraum, den die Landeshauptstadt dringend benötigt.

Beim Vorbeigehen fiel uns dann auf, dass die Gehsteige der gegenüber liegenden Straßenseite ein katastrophales Bild abgeben. Überall wurden die Flächen geflickt. Ob mit Rollsplit oder Teerresten und irgendwelchen Steinen. Zudem gleich die Oberfläche einer Berg - und Talfahrt. Da ist beim Gehen äußerste Vorsicht geboten.

Die weiteren Gehwege auf der Altfrankenerstraße sowie der Wiesbadener Straße sind einigermaßen akzeptabel. Hier wurden Gehwegplatten oder Betonsteine verlegt.

Von dem Zustand des Gehwegs bis zu unserer Haustür allerdings gibt es nur die Bezeichnung: Saustall.

Bereits ab der Einmündung zur Wiesbadener Straße ist der Gehsteig nicht als solcher zu bezeichnen. Neben dem Rinnstein, der sich schlangen-linienförmig bergauf windet, befindet sich ein undefinierbarer Belag aus Sand, Steinen , Schotter und Split. Zudem produziert der Wildwuchs aus dem unbewirtschafteten Schrebergarten ständige Gefahrenquellen.  Daumendicke Ranken der Brombeersträucher verhindern inzwischen ein gefahrloses Passieren.Ein vom letzten Sturm umgerissener, wilder Sauerkirschbaum liegt quer über dem völlig zerfallen Gartenzaun. Da die Zweige und Äste weiter gewachsen sind, stellen sie eine Behinderung des Fußgängers dar.
Im Slalom durchpflügen wir den Schandfleck.

An dem Garagenhof wuchert es ebenfalls wild vor sich hin. Angeblich sollen die DDR - Garagen abgerissen werden. Doch auf die Frage eines Engländers: " What works? ", werde ich auch hier zu antworten haben: " Nothing works! "

Die restliche Strecke ist als einigermaßen passabel zu bezeichnen. Hier wurde die Teerdecke des Gehsteigs nach der Verlegung beuer Versorgungsleitung durch die " liebe " DREWAG neu aufgelegt. Vor unserem Grundstück indes zunächst so schlampig, dass ich bei der Stadt mehrfach interbenieren musste, ehe sich diese bequemte, den Saustall auszumisten.

Immerhin zahlt eine Grundstückseigentümer Grundsteuer und diese ist die dritt höchste in der gesamten BRD. Macht in unserem Fall satte 190,88 Euro je Quartal. Die Schlafmützen in den kommunalen Gremien indes, haben offensichtlich kein Interesse daran, an dem Jetztzustand der Gehsteige an vielen Straßen etwas zu ändern. Schließlich muss die Innenstadt für die Hunderttausende Touris wie geleckt aussehen, denn die bringen ja zusätzlich viel Kohle ins Stadtsäckel. Da ist es nur legitim, dass die Grundstückseigentümer außerhalb des Stadtkerns, über die gezahlte Grundsteuer einen großen finanziellen Beitrag an den sauberen und tipptopp in Schuss gehaltenen Gehsteigen dort zu leisten hat.

Wie heißt es hier so zutreffend: " Eigentum verpflichtet ". Natürlich, auch wenn es darum geht die Eigentümer so stark zur Kasse zu bitten, dass die Gehsteige an der betreffenden Straße vor sich hin rotten.

Vor dem Gesetz sind alle gleich???

Gut´s Nächtle mit:


Erica Jenins - " It´s A Lovely Day " - 2015:











  

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