Nicht zu warm, nur zu trocken.



Der Mai war - durchschnittlich besehen - schon zu trocken. Von wegen: Mai kühl und nass, füllt dem Bauern Scheun´und Fass!
Auch der gesamte Juni brachte uns Mitteleuropäern nicht nur warme und teilweise heiße Vorsommer - und Sommertage, sondern vor allem kein Regen.
Weswegen die Landwirte bereits in den ersten Junitagen ihre Hiobsbotschaften in die Medien streuten. Ernteausfälle, mindere Qualität der Feldfrüchte und - dieses ist der wichtigste Aspekt der Trockenheit - Einnahme - oder auch Umsatzverluste.

Eigentlich ist der interessierte Nachrichtenkonsument solches Wehklagen seit Jahrzehnten gewöhnt. Mal ist das Getreide zu niedirg, dann sind die Maispflanzen zu klein oder die Kohlköpfe verfaulen auf den Feldern. Das Problem der Vier Jahreszeiten für den Landwirt ist hinlänglich bekannt.
Die Ausgleichszahlungen der oft gescholtenen EU werden es aber schon richten.

Doch: Irgendwie ist dieser Sommer 2018, 50 Jahre nach dem von ´68, doch völlig anders. Und: Dieses nicht nur in politischer Hinsicht.

Jenseits des dämlichen Asylstreits, den der noch dämlichere Seehofer noch vor den Sommerferien vom Zaun gebrochen hatte, abseits des ober dämlichen US - Präsidenten Trump, der seine großartigen Vereinigten Staaten von Amerika in einen Handels - und Grenzkrieg treibt, gibt es einige Meldungen und Erkenntnisse, dass das globale Wetter weiterhin Kapriolen schlägt.

Klimawandel hin, Klimaleugner und die gesamte nationalistische - völkische Bagage mit ihren Lügen her, das Wetter ändert sich und dieses nicht nur mit den Vier Jahreszeiten.

Deshalb begab ich mich seit unserer Rückkehr von der Ostsee beinahe jeden Tag in den Garten und rollte den 1/2 Zoll Gartenschlauch vom Wagen ab. Dann hieß es: Wasser marsch!

Gebracht hat´s nur sehr wenig. Der Rasen ist längst vertrocknet, die Sträucher, Büsche und der Bambus ächzen unter der Trockenheit. Fluchend und Verwünschungen gegen den " Regengott " ausstoßend, drehe ich seit gut 3 Wochen Abend für Abend meine Runde; den langen Schlauch in der Hand, die Düse auf permanenten Strahl eingestellt, kämpfe ich als einsamer Cowboy in kurzen Jeans gegen die Trockenheit, Allerdings mit nur mäßigen Erfolg.

Als ich heute Mittag im nahe gelegenen Baumarkt die Materialien für das " Großprojekt - Hausverschönerung - von einem Handzettel ausstrich, hörte ich zwangsläufig bei dem Versuch, eine passende Holzfarbe auszusuchen, wie sich zwei füllig Damen in breitesten Sächsisch unterhielten. Die eine Dicke branste mit ihrer Arbeit herum, die andere Wohlstandsdame mit ihrer Tochter. Die sei in den Urlaun nach Kroatien gefahren. " Ach, so! ", antworte die erste Beleibte der anderen Fetten. Die wusste allerdings nicht, wo sich ihre werte Tochter aufhielt - irgendwo in Kroatien eben, Da sabbelten die beiden Damen von ihren Jobs, den Wehwehchen und von dem Wetter. Das sei doch viel zu trocken.

" Ach, wasté nicht sagst! ", dachte ich so bei mir. Und ganz nebenbei kam ich zu der Erkenntnis, dass die dicke Tochter sich ihren Kroatienurlaub hätte sparen können, denn Sonne gibt´s auch hier und den fetten Allerwertesten kann sie sich ebenso in den heimischen Gefilden rösten lassen. Zudem kann sie auch die blöden bayrischen Grenzkontrollen vermeiden und das nächtliche Hupkonzert der Fußballfans, wenn ihr Land Vizeweltmeister hinter Frankreich geworden ist.

Als ich meine Materialien für die anstehenden Fronarbeiten in den PKW wuchtete, war es bereits wieder zu warm. " Jetzt ein kaltes Glas Mineralwasser! ", war mein Gedanke. Und - so in Abwandelung an den Bond´schen sinnfreien Bestellspruch; " Einen Martini, nicht gerührt, sondern geschüttelt! " - wünschte ich mir dieses ohne Kohlensäure, aber geschüttelt. Sonst hätte ich nach dem kühlen Trunk unterwegs beim Auto fahren nur Rülpsen müssen.
Auf dieses Wetter, die Hausverschönerungsarbeiten und den blöden Seehofer mit seiner Ausländer - und Asylpolitik.



" Crystal Stilts " - " Flying Into The Sun " - " In Love With Oblivion " - 2011:





PS.: Hört sich wie in einer leeren Halle an. Nun, gut, ich sach´ma´, ich glaube fest daran: Es muss nicht immer Fischer´s Helene aus der Ukraine sein.

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