WM 2018: Das Viertelfinale - Nicht schön, aber zum Teil spannend.
Als in vielleicht 3 Stunden oder sogar noch darüber hinaus, der letzte Halbfinalist bei der Fußballweltmeisterschaft 2018 in Russland mit Kroatien ermittelt wurde, wird der künftige Weltmeister, der Vizeweltmeister und der Drittplatzierte nur von einem Kontinent kommen. Ausgerechnet heißt der Europa. Was politisch längst auseinander driftet, weil nationalistische Vollpfosten in den meisten Ländern dieses Erdteils ihr eigenes Süppchen kochen, scheint in der beliebtesten Nebensache der gesamten Welt, sich wohl ins Gegenteil zu verkehren. Europa, der Profifußball dort und die ungezählten Vereine, sie haben dazu geführt, dass es sehr erfolgreiche Auswahlmannschaften gibt.
Zunächst zeigten die Franzosen den Urus, was eine Harke ist. Die Südamerikaner, sicherlich durch den verletzungsbedingten Ausfall des Goalgetter Edison Cavani im Angriff geschwächt, brachten über mehr als 90 Minuten nichts auf den grünen Rasen. Der hoch gelobte Luis Suarez bekam bei den französischen Abwehrrecken keine Schnitte, das Mittelfeld war zudem ideenlos und die Abwehr löchrig. Gut, ja, gut, ich sach ma´, der Fauxpas der uruguayischen TW Fernando Musiera, der einen vermeintlich haltbaren Flatterball von Griezmann ins eigene Gehäuse fabklatschte, war nicht unbedingt spielentscheidend.
Dass Uruguay nicht ins Spiel kam und sich an der Betonabwehr der Franzosen förmlich den Schädel einschlug, dass der " Superstar " Suarez ein Totalausfall war und ihre eigene Verteidigung, dann und wann wackelte, das waren eher die Gründe für das Aus der Mannschaft.
Kanpp zwei Stunden später entzauberten die Belgier das Team der Brasilianer mit 2:1. Brasilien´s Vertretung verschlief die erste Halbzeit beinahe vollständig, kassierte zwei Tore der Belgier und wachte erst ab der 46. Minute auf. Da war es bereits zu spät. Mit Geschick und auch einem überragenden Torwart, retteten sich die Europäer über die Zeit. Neymar durfte dann die Koffer packen. Er hatte an jenem Freitag, den 6. Juli 2018 eher einen gebrauchten Tag. Es kann aber auch sein, dass der Trainer einige, eher unterdurchschnittlich spielende Profis auf den Rasen geschickt hatte. Sein Stürmer Renato Augusto zeigte denn mehr Torgefährlichkeit in der zweiten Halbzeit als der gesamte brasilianische Angriff zuvor.
In einem eher zähen, eher langweiligen und von vielen technischen Unzulänglichkeiten geprägten Spiel, besiegten einen Tag darauf die Engländer die Vertretung aus Schweden verdient mit 2:0. Beide Mannschaften zeigten enttäuschende Spielkunst. Und, so ganz nebenbei bemerkt, die meisten Experten hatten die Skandinavier bereits nach der Vorrunde nicht mehr auf dem Zettel. Dass die englische Auswahl traditionell kopfballstark ist un d die beiden Treffer dadurch fielen, hätten die Nordländer eigentlich wissen müssen. Zudem war der bei RB Leipzig unter Vertrag stehende Emil Forsberg nur ein Schatten seiner selbst. Für die schwedische Auswahl war das Viertelfinale dennoch ein großer Erfolg; für die siegreichen Engländer eine mittelmäßige Überraschung und eine Genugtuung, dass sie neben Elfmeterschießen auch Turnier können.
Dann gab sich eben der Gastgeber Russland die Ehre. Ab 20.00 Uhr kämpfte die russische Auswahl bis zum Umfallen. Ein klasse Tor des russischen Spielers Denis Tschernyschew brachte die Sbornaja mit 1:0 in Führung. Der Kroate Andrej Kramaric´glich 8 Minuten später zum Endstand in der regulären Spielzeit aus. Dann gingen die Kroaten mit 2:1 durch Vida in Führung, ehe der russische Brasilianer Fernandes fünf Minuten vor dem Abpfiff ausglich. Das " Fischt " - Stadion im warmen Sochi glich einem Hexenkessel. Im Elfmeterschießen setzten sich die Kroaten unter den Augen ihrer Staatspräsidentin und glühenden Anhängerin mit 4:3 durch.
https://de.wikipedia.org/wiki/Fußball-Weltmeisterschaft_2018/Finalrunde#Russland_–_Kroatien
Nun sind sie fast alle wieder nach Hause geflogen, die kleinen, mittelmäßigen und großen Spieler und Stars. Die Einen bereits nach 12 Tagen, Deutschland nach 14 Tagen, die anderen danach. Verblieben sind eben nur noch Spieler der europäischen Teams aus Belgien, England, Frankreich und dem geographischen Winzling Kroatien, dass seit dem Zusammenbruch der östlichen Hemisphäre und der Zersplitterung des vormaligen Jugoslawien immer wieder exzellente Fußballer hervor gebracht hat. Die Goldene Generation um Luka Modric´und Ivan Raketic´ist allerdings eine besondere.
Das gilt auch für Belgien, die mit Kevin deBruyne, Dries Martens oder auch Romolo Lukako, heruas ragende Spieler, aber, vor allem Teamgeist entwickelnde Akteure vorweisen kann. Das 2:1 gegen die Brasilianer hat dieses eindrucksvoll gezeigt, da mag der Rethy vom ZDF labern was er will.
Elfmeter oder nicht, war auch dort nicht die entscheidende Frage.
" H.P. Lovecraft " - " It´s About Time " - " H.P. Lovecraft II. " - 1968:
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