Organhandel?
Die Humanmedizin ermöglicht heutzutage viele Dinge, die vor einigen Dekaden undenkbar waren. Ob dieses nun nur Segen oder eher mehr Fluch, vielleicht sogar beides zusammen sein kann, mag dahingestellt blieben. Eine Reihe der religiösen Eiferer in den beiden christlichen Sekten, sprechen in diesem Zusammenhang von einem nicht erlaubten " Eingriff in die Schöpfung ". Wer diesem Irrglauben aufsitzt, der mag das so sehen. Wer eher rational denkt, könnte eher zu der Erkenntnis kommen, dass die moderne Medizin mitsamt ihren vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten, dem Menschen dazu dienen muss, bei Unglücksfällen, die körperlichen Folgen derer, reparieren zu helfen.
Ob in diesem Wissenschaftsbereich und der Anwendung jener dort gewonnen Erkenntnissen, immer die Regeln, die Gesetze, die über geordnete Ethik beachtet werden, sollte bezweifelt werden. Auch hier spielt der schnöde Mammon eine übergeordnete, wenn nicht gar, die Hauptrolle. Wissenschaften, auch die Humanmedizin, kosten sehr viel Geld. Nicht nur, dass zunächst die später qualifizierten Menschen dafür ausgebildet werden müssen, sondern auch die Unterhaltung eines riesigen, mehr oder weniger funktionierenden Apparats, verschlingt Unsummen, die irgendwie erwirtschaftet werden müssen.
Da kann es - eher nicht so selten - vorkommen, dass die unter einem enormen Kostendruck tätigen Mediziner, das Fachpersonal, die mit der Kontrolle und Überwachung befassten Menschen, auf abstruse Gedanken kommen, um Geld in die ständig klammen Kassen zu spülen. Das trifft sowohl auf Deutschland als auch auf europäische Länder , ja, sogar auf viele Staaten der Welt zu.
Da las ich vor einiger Zeit auf der Internetseite von Radio Bremen, einem Sender, der mir wegen des lokalen Nachrichtenbezugs bis heute sehr gewogen geblieben ist, einen Artikel über eine Familie aus Oldenburg, die gegen einen maltesischen Gerichtsgutachter strafrechtlich vorgeht, weil dieser Mann - in ihren Augen - eine bewusst falsche Expertise zu den Todesursachen des auf der Insel verunglückten 17jährigen Sohnes abgegeben haben soll.
Der junge Mann war im Juli 2016 während seines Malta - Aufenthalts tödlich verunglückt, als er einen Fahrradtour unternahm. Sein Körper wurde in einer Felsspalte der südlich gelegenen " Dingli - Klippen " gefunden. Die Obduktion des Leichnams wurde vor Ort von den maltesischen Ermittlungsbehörden veranlasst.
Bei nicht oder widernatürlichen Todesfällen ist diese Vorgehensweise üblich. Die Ursachen für den Tod eines Menschen müssen schließlich geklärt werden, um eine mögliche Straftat auszuschließen. Wir der Leichnam dann von den Strafverfolgungsbehörden frei gegeben, kann er beigesetzt oder auch - wie in diesem Fall - in das Ausland überführt werden.
Als der Leichnam des jungen Mannes in Oldenburg ankam, stellte der Vater fest, dass dort innere Organe fehlten. Der Vater intervenierte bei den maltesischen Behörden und erhielt daraufhin eine Antwort. Demnach sollen die fehlenden Organe von " Wildtieren " aufgefressen worden sein.
Nun, ja, wer hierzu ein wenig recherchiert, der wird alsbald zu er erhellenden Erkenntnis kommen, dass auf der knapp 70 Km² großen Insel, auf der immerhin 433.000 Einwohner leben, neben vielen Vogel - und kleineren Echsenarten, auch der " Zimtbär " beheimatet ist. Dieser Name hört sich zwar gefährlich an, ist er alter nicht, denn es handelt sich dabei um eine Falterspezies.
Also: Wer hat die Organe des jungen Mannes entnommen und warum?
Dieses zu klären, hat sich der Vater nun zur Aufgabe gemacht. Er hat hierzu Kollegen aus der Juristerei, nämlich ein Anwaltsbüro, beauftragt, die mit und für ihn tätig werden sollen. Da der Verbleib der - wohl unstrittig - fehlenden Innereien des Leichnams, bislang nicht schlüssig dargelegt werden konnte, sollen nun strafrechtliche Ermittlungen weiterführen.
Diese Vorgehensweise ist sicherlich zunächst einmal professioneller und kostenschonender als eigene Recherchen auf der Insel anzustellen. Festzustehen scheint aber bereits heute, dass die Umstände zu dem vermeintlichen Unglücksfall nicht aufgeklärt sind. So soll auch der Rucksack, das Telefon und die Kamera des 17jährigen fehlen. Der Vater bittet deshalb mögliche Zeugen um Hilfe bei der Aufklärung zum Verbleib dieser Gegenstände. Er hat dafür einen durchaus namhaften Betrag von 10.000 Euro ausgelobt; die gleiche Summe ist für Zeugen vorgesehen, die so genannte sachdienliche Hinweise geben.
https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/gesellschaft/strafanzeige-gerichtsgutachter-malta100.html
Selbst einem, nicht ständig mit dem Gebiet der Obduktionen Befasster, muss hier auf dem ersten Blick auffallen, dass auf Malta und bei den maltesischen Behörden, so einige " krumme " Dinge abgelaufen sind. Warum der Leichnam nicht, wie wohl in solchen Überführungsfällen aus dem Ausland internationalen Gepflogenheiten entsprechend, einbalsamiert worden ist, könnte mit den dadurch entstehenden, nicht unerheblichen Kosten zusammenhängen. Warum aber eine derartige und so offensichtliche Falschbegutachtung zu den Todesumständen erfolgt ist und zudem wissentlich die Unwahrheit hinsichtlich des Verbleibs der - nachweislich - entnommenen Organe gefertigt wurde, bliebt völlig unklar.
Eine weitere Leichenöffnung von Seiten der Oldenburger Gerichtsmedizin hat ergeben, dass sich typische Spuren, bei sie bei einem behaupteten Verzehr durch Tier, also Bissspuren, nicht vorhanden oder nachweisbar sind. Somit steht fest: Der Körper des jungen Mannes ist bei der Obduktion eher ausgeweidet worden und die entnommen Organe wurden wohl - ohne die erforderliche Zustimmung des Vater als Erziehungsberechtigten oder einen vorliegenden Organspendeausweis - weiter gegeben. Nun ist hinlänglich bekannt, dass mit menschlichen Organen viel Geld zu verdienen ist. In den armen und Entwicklungsländern boomt der Organhandel. Junge Menschen lassen sich dort dazu hinreißen, Organe zu verkaufen, um aus dem sozialen Elend zu entfliehen.
Ob hier die Organe weiter verkauft wurden, steht noch nicht fest. Dennoch weisen viele Indizien auf ein solches, dann moralisch verwerfliches Tun der Gerichtsmedizin hin.
Bei allem Schmerz über den Verlust eines Kindes, sollte der Vater vielleicht den Aspekt, dass mit den entnommenen Organen eventuell ein oder mehrere Menschenleben gerettet werden konnten, nicht außer Acht lassen. Die Bereitschaft zur Organspende ist möglicherweise auf Malta, ebenso wie hier in Deutschland, nicht sehr ausgeprägt. Die Bevölkerung ist für dieses Erfordernis nicht hinreichend sensibilisiert. Dieser Umstand könnte das strafbare Verhalten der dortigen Mediziner zwar erklären, jedoch keineswegs rechtfertigen.
Ich führe seit vielen Jahren einen Organspendeausweis mit. Mit fortlaufender Zeit wird dieser eventuell eher unwichtiger. Doch allein die theoretische Möglichkeit, einem anderen Menschen helfen zu können, reicht dazu aus, sich in die Gruppe der potenziellen Organspender aufnehmen zu lassen.
Ob es nur ein Tröpfchen auf dem heißen Stein sein kann oder irgendwann doch die Gesundheit anderer Menschen beeinflusst, steht indes in den Sternen. Angeblich soll die Bereitschaft zur Organspende in diesem, unserem. reichen Lande, rapide zurück gegangen sein.
" Siloah " - " Road To Laremy " - " Säureadler " - 1970:
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