Nähmaschinen - 2. Episode

 Auch am Tag des großen Finales der Fußballweltmeisterschaft 2018 in Russland, hieß es zunächst: Aufräumen, Streichen, Saubermachen!

So stieg ich zunächst auf das Dach des Hauses und demontierte den vor mehr als 12 Jahren am Schornstein angebrachten Fernsehspiegel. Die 80cm - Schüssel, die wir einst von einem Internetanbieter erworben hatten, zeigte sich mir als ziemlich ramponiert. Die Srürme, Starkwinde, der Regen, der Schnee, die Kälte, die Hitze hatten ihr bereits arg zusetzt. Ich entfernte den LNB, dann die leicht verrostete Halterung und schließlich ließ ich das Blechteil über einen zusammen gezogenen Draht auf das Flachdach der Terrasse gleiten. Das war´s! Nach  gut einer Stunde Arbeit und, noch ehe die Sonne mir stärker auf den Pelz brennen konnte, verabschiedete ich mich von dem einst mühsam montierten Antennenstück.




Vor dem Mittagessen stellte ich die 10,40 Meter - Leiter an die Dachrinne der Terrasse und begann danach den in die Traufe hinein gewachsenen Wilden Wein sowie den Efeu heraus zu reißen. Dann ließ ich die Antenne auf den Boden gleiten.  Die Schüssel legte ich zusammen mit weiteren Metallgegenständen, die ich schwitzend aus den Kellerräumen heraus wuchtete, vor die Garageneinfahrt. Ab Morgen hatte sich ein Altwarenhändler für eine erneute Sammlung angesagt. Da hieß es, sich sputen, denn bei mehreren Schubkarren voller Altmetalle, dauerte es fast 2 Stunden ehe ich die Gegenstände aufgehäuft hatte.

Da lagen sie nun, die beiden alten Nähmaschinen aus DDR - Zeiten. Friedlich schauten mich die " Singer " und ihre Schwester aus längst vergangen Zeiten, die " Veritas " an, als ich Drahtgeflecht, Eisenstangen und einen uralten Schraubstock sowie weitere Metallteile neben sie legte.

Beim Keller ausräumen überprüfte ich die dritte Nähmaschine, die sich rechts neben dem Kellereingang befand und schob das Gerät weiter nach vorne. Dann klappte ich den zweigeteilten Deckel auf und zog die Nähmaschine aus der Ruhestellung hervor. " Phoenix " las ich auf dem Korpus. Der Name war in vergoldetem Schriftzug auf dem schwarze lackierten Maschinenchassis eingraviert worden. " Phönix ", dieser Hersteller sagte mir gar nichts.

Doch, das allwissende Internet konnte mir auch hier weiter helfen.

Ich fand heraus, dass es sich um eine " Phoenix 3 " - Nähmaschine handelt, die bei uns immer Keller vor sich hin staubt.

https://www.naehmaschinenverzeichnis.de/verzeichnis-der-naehmaschinen/phoenix/

. " Phönix ", dahinter verbirgt sich die Firma " Phoenix Nähmaschinen AG Baer & Rempel, Bielefeld ". Die Firma wurde 1865 als Baer & Rempel OHG in Bielefeld geründet, dann 1034 in eine Aktiengesellschaft überführt und 1958 / 1959 durch Fusion mit der " Adler Nähmaschinen AG " in einen Konzern miteinander verschmolzen. In der DDR wurden diese Fußpedal und mit einem Handrad betriebenen Maschinen mittels eines Aufsatzes in eine elektrische Nähmaschine umfunktioniert.

Unsere Maschine stammt jedoch aus der Zeit ab 1934 bis 1937, denn danach baute die Bielefelder Firma ein anderes Modell.

Eigentlich viel zu alt und zu schade, um es in den Altmetallverwertungsbereich zu geben? Ich grübelte und überlegte, während ich schwitzend die anderen Metallgegenstände aus dem Keller hievte. Dann stand für mich der Entschluss fest: " Die " Phoenix " wird nicht abgegeben! Irgendwo findet sie bestimmt ein neues Plätzchen. Ob nun in Dresden, in Bayern oder sonstwo. Schließlich sind wir keine Kulturbarbaren.

Auch die gesetzte Alter hat in diesem, unserem Lande, ein Recht auf ein Überleben in Würde.

In diesem Sinne:

" Gut´s Nächtle " mit:

" Öresund Space Collective " Riding Tides And Floating Nebulas " - " Entering Into The Space Country " - 2011:



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