Dahoam in Doha - Teil V: Vor dem Spiel ist nach den Aus?

 


Die 22. Fußball - Weltmeisterschaft im Wüstenland Katar geht in die dritte Woche. Davor aber flog die Hälfte der Nationen, die sich zuvor in quälend langen Gruppenspielen für das Turnier qualifizierten konnten, nach knapp 14 Tagen wieder in ihre Heimat zurück. Dazu zählten neben dem Gastgeberland, Ecuador aus der Gruppe A;  Wales, der Iran aus Gruppe B; aus der C - Gruppe waren es Saudi - Arabien sowie Mexiko; die Gruppe D sah mit Dänemark sowie Tunesien den Viert - und Drittplatzierten; aus der der E - Gruppe wurden es bekanntlich Costa Rica und Deutschland; in Gruppe F dann Kanada sowie Belgien; ferner aus Gruppe G die Mannschaften von Serbien und Kamerun und schließlich Ghana sowie Uruguay aus der H.  

https://de.wikipedia.org/wiki/Fußball-Weltmeisterschaft_2022

Es folgten nahtlos die Achtelfinalspiele ab dem 3. Dezember 2022.

Zunächst schieden die USA durch ein 1:3 gegen die Niederlande aus. Es folgte - ebenfalls erwartungsgemäß - die Vertretung Australiens, die sich den Argentiniern knapp mit 1:2 geschlagen geben mussten. 

Soweit, so unspektakulär?

Spektakel gab es aber um unsere Heimkehrer aus dem Luxus - Ressort im fernen Wüstenland Katar. Sie wurden - nicht nur - im Ausland mit Spott überhäuft. Zum rechten Zeitpunkt Nun, ja, als eisgrauer Fußballfreund darf ich mir da schon den einen oder anderen Seitenhieb in Richtung DFB erlauben.

Wer, so wie einst Joachim Löw als Bundestrainer die Diven aus der Bayern München - Fraktion mit Glacier - Handschuhen anfasst, statt von ihnen die erwarteten Leistungen abzuverlangen, muss sich am Ende der Vorrunde nicht wundern, dass dieselben Mannen eher Unterdurchschnittliches auf dem Grün in der Wüste Arabiens abgeliefert hatten und nach hause fliegen durften.

Ehrlich gesagt, mich hat es nicht so sehr gewundert. Und auch die Kritik an der Mannschaft ist alle Male berechtigt gewesen. Doch, was dem " SPIEGEL " in der aktuellen Ausgabe abgegangen ist, liegt eher neben der Sache, jedenfalls, was die Bewertung des Stürmer Niklas Füllkrug vom SV Werder Bremen angeht. Da scheint den verantwortlichen " SPIEGEL " - Mitarbeitern offenkundig der HSV - Gaul durchgegangen zu sein.

So versuchen die Herren Peter Ahrens und Gerhard Pfeil sich bei der Analyse der Nationalmannschaft - Krise in irgendwelchen kruden Theorien, die bei nüchterner Betrachtung genauso in die Büxen ging, wie die gesamte Vorrunde. Die beiden - mutmaßlichen HSV - Anhänger geben hier folgenden Sülz zu Papier:  

" Musiala war ein Lichtblick bei der für das DFB - Team so trostlosen WM. Wenn der Mittelfeldspieler sich so schnell weiterentwickelt wie in diesem Jahr, könnte er bei der Europameisterschaft 2024 in Deutschland ein Schlüsselspieler sein. Ein Mann, der s dem Nichts eine Chnace kreiert - und dann vielleicht auf mal verwertet. Ein kleiner deutscher Messi.

Verlassen können sich die Lenker und Denker in der Nationalmannschaft und beim Deutschen Fußballbund ( DFB ) nicht. Und schon gar nicht auf Niclas Füllkrug, 29. Der Angreifer des SV Werder Bremen, der vorige Saison noch in der zweiten Liga kickte, wurde nach seinem Tor gegen Spanin zum Rtter hochgejazzt, zur letzten Hoffnung.

In Wahrheit zeigt sich an dem Hype um den Angreifer nur, wie tief Deutschlands Fußball in der Krise steckt. Füllkrug ist nüchtern betrachtet allenfalls internationales Mittelmaß. Mit ihm gewinnt man keine WM und auch keine EM. "

- Zitatende - aus: " Gründlich. Gescheitert. " - " DER SPIEGEL ",   Ausgabe - Nr. 49 / 2022, S. 98 ff

Aha, jetzt weiß der Fußball - Anhänger und " SPIEGEL " - Leser, woran es bei der WM und dem schwachen Auftritt der DFB - Mannen in Katar gelegen hat! Mehr Musial, weniger bis kein Füllkrug.

Musiala spielte in den drei Vorrunden - Begegnungen von Beginn an. Ein Tor hat er nicht erzielt. Bei den viele Dribblings, Pirouetten und Übersteigern war es auch nicht weiter verwunderlich. Es sah für den Außenstehenden nicht selten so aus, als wusste er selbst nicht, wo sich in solchen Momenten der Ball befand. Bei allem Talent, er ist für einen Spiel führenden Akteur zu jung. Während Müller als verkappter " Stoßstsürmer " seine besten Jahre längst hinter sich hatte. Ihn in allen drei Partien von Beginn an auflaufen zu lassen war ein Fehler. Und ein solcher war war es denn auch, gegen körperlich unterlegene Japaner nicht mit einem Angriffs - Duo Füllkrug / Havertz oder so ähnlich zu agieren. Stattdessen ließ Bundestrainer Flick Müller in der vordersten Linie herum irrlichtern. Auch die Aufstellung des unerfahrenen Nico Schlotterbeck in der Vierer - Abwehrkette war ein riesen Fehler. Daraus ergab sich auch die peinliche 1:2 - Niederlage gegen Japan.

Und daraus folgte: Wer das Auftaktspiel in den leistungsmäßig durchaus engen Gruppen bereits in den Wüstensand setzt, steht im 2. Spiel unter Zugzwang und wird nervös. Woraus sich das eher schwache 1:1 gegen Spanien erklärt. Und - ihr beiden Fußballexperten vom " SPIEGEL " - wenn der Bremer Füllkrug nicht getroffen hätte, wäre das Rückflugticket bereits an jenem Abend sicher in der DFB -  Mannschaft gelandet.

Die Profiligen im Ausland lassen zwar deutsche Akteure regelmäßig auflaufen, doch die großen " Bringer " sind sie dort auch nicht immer. Nein, wir haben keinen " Mega - Super - Star " in den Reihen der DFB - Auswahl gesehen. Es wird ihn auch dort nicht gegeben, weil Fußball in der heutigen Zeit - mehr denn je - eine Mannschaftssportart ist und auch immer bleibt. Statt den zweifachen Torschützen Füllkrug in Grund und Boden zu schreiben und seine Leistungen in der Liga zu verhöhnen, hätten ihr euch mal Gedanken darüber machen sollen, warum die Bundesliga seit mehr als einem Jahrzehnt und in jedem Jahr öde und langweilig geworden ist. Na? Doch nur, weil der FC Bayern München mit seiner Finanzkraft jedwede Konkurrenz durch sinnfreies Abkaufen der sich dort zeigenden, überdurchschnittlich guten Spieler, im Keim erstickt. Zudem waren Torjäger, wie Müller, Hrubesch, Klose usw. auf die ihnen zugespielten Bälle angewiesen.

Fußball kann dann sehr einfach sein. Der Ball muss ins Tor. Daran ändert sich auch nichts, wenn " SPIEGEL " - Schreiberlinge meinen, ihren persönlichen Frust aufs Papier und in die Öffentlichkeit bringen zu müssen, weil der HSV seit mehr als einem Jahrzehnt keinen einzigen Nationalspieler vorweisen kann ( letzter war ein gewisser Heiko Westermann ).

   

RADIOMÖBEL  -  Hostsang  -  Gudang Garam  -  1978:


 

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