Hochzeitstag

 


Der 29. 12. 2005 war ein besonderer Tag. An jenem 29. Dezember 2005 haben wir uns gegen 11.00 Uhr vor der Standesbeamtin in Dresden das viel zitierte Ja - Wort gegeben. Für uns beide war es die zweite - hoffentlich auch letzte - Ehe in unserer Leben. Nicht mehr taufrisch, dafür voller Tatendrang, sind wir beide in einen neuen Abschnitt eingetaucht. Die 17 Jahre danach waren oft nicht einfach. Vieles verlief sehr holperig. Einige Dinge indes gestalteten sich erstaunlich einfach. Mit entsprechenden Willen und weniger Selbstzweifel gelang uns beiden so manches Vorhaben, an dem andere gescheitert wären 

Nun sind 17 Jahre seit jenem 29. 12. 2005 vergangen und vielleicht liegt ein genauso langer Zeitraum noch vor uns. Zum Glück weiß niemand, was noch auf uns zukommen kann. Der Mensch ist nicht mit hellseherischen Fähigkeiten ausgestattet. Aber dafür mit der Gabe zurückschauen zu können. Er ist durchaus im Stande sich zu erinnern. 

Es war Winter an jenem Freitag, den 29. 12. 2005 als wir gegen 10.00 Uhr in Richtung Kesselsdorfer Straße fuhren. Es lag überall Schnee. Meistens bis zu den Waden hoch. Die Straßen waren zwar geräumt, dennoch war vorsichtiges Autofahren angesagt. Ich wollte, nein, ich musste noch einen Brautstrauß besorgen. Deshalb fuhren wir zu jener Filiale des " Blumenring " an der Kesselsdorfer Straße, die mir vom Vorbeigehen aufgefallen war. Weil ich einst die irrige Vorstellung hatte, dass " Brautsträuße " nicht vorbestellt und bereits einen Tag vorher abgeholt werden, äußerte ich gegenüber der Filialmitarbeiter meinen Wunsch. Die wurde beinahe blass und blieb beim Binden des Blumenstraußes äußerst nervös.

Die Zeit bis zum Trauungstermin wurde zudem äußerst knapp, denn wir wollten die Tante aus der Innenstadt abholen, die zusammen mit der Tochter als Trauzeugin fungieren sollte. So erschienen wir zu viert denn wenige Minuten vor dem Termin auf dem Standesamt. Erst dort begann ich nervös zu werden. Das berühmte " Ja - Wort " kam mir eher als leiser Krächz - Laut über die Lippen. Alt hergebrachte Lebensregeln besagen, dass eine Eheschließung nur ein Mal im Leben erfolgen sollte. Sicherlich gilt dieser Grundsatz nicht erst seit heute als antiquiert. Wohl deshalb, weil viele Ehen nicht bis in die Ewigkeit halten und es dann doch nach einigen Jahren Ermüdungs - und Verschleißerscheinungen gibt, vornehmlich dann, wenn de Vorrat an Gemeinsamkeiten erschöpft ist. Oft gilt auch die Geburt eines oder weiterer Kinder, der Erwerb einer Immobilie oder Bau eines Hauses als Lackmustest. Weil das gemeinsame Leben danach völlig andere Inhalte bekommt oder die finanziellen Bedingungen sich beinahe schlagartig ändern.

Nicht selten wird der Auszug des Kindes / der Kinder zum Anlass genommen, um die Fortführung der Ehe zu überprüfen oder auch eine Trennung / Scheidung einzuleiten.

Wenn der heutige, der 29. Dezember 2022 endet, wissen wir beide auch, dass ein weiteres Ehejahr beginnt. Ein Jahr, in dem wir bestimmt Pläne schmieden werden. Auch wenn diese sich nicht um einen Urlaub auf irgendeiner Insel, in einem fernen Land oder einem jener schwimmenden Luxus - Fleischcontainer drehen werden. Und gebraucht werden wir auch noch - wir haben drei Enkelkinder! 


THE 5 th DIMENSION  -  Wedding Bell Blues  - The Age Of Aquarius  -  1969:

  



 


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