Um Gottes Willen, kein Glottisschlag?
Die Schwarzen im weiteren Freistaat gegenüber jenem von Bayern, nämlich in Thüringen, haben seit vielen Jahren einige Probleme sich politisch zu orientieren und dabei ihre eigene angeblich christlichen und vorgegebener Maßen konservativen Grundwerte nicht zu verlieren. Weil die übrigen Bundesländer - zumindest zeitweise - irgendwie stabile parlamentarische Verhältnisse hin deichseln konnten, schwebt der kleinste Freistaat dieses, unseres, Landes, in einer Form eines selbst blockierten Parlaments von einer krisenhaften Situation in die nächste. Der Grund dafür ist allgemein bekannt: Seit der Wahl im Oktober 2019 hat der Wählerwille eine Konstellation hervor gerufen, die eher italienischen Verhältnissen gleicht, denn einer solchen, wie wir sie aus den Jahren nach 1990 kennen.
Ein Grund dafür ist auch dass die Schwarzen in der letzten Wahl ordentlich abgewatscht wurden und viele Urnengänger statt ihrer, die braune Faschisten - AfD präferierten.
Die machtverwöhnte CDU in Thüringen hat ja seit der Demission ihres an einer privaten Skifahrt mit Todesfolge gescheiterten Ministerpräsidenten Dieter Althus und durch die Ernennung von Christine Lieberknecht zur Nachfolgerin stetig an Wähler verloren. Mit dem Erstarken der Neo - Faschistenpartei und der Personalie Mike Mohring zum Partei - sowie Fraktionsvorsitzenden verstärkte sich dieser Negativtrend.
Mohring wird seit geraumer Zeit unter einigen Kollegen gemeinhin als " Trickser " bezeichnet, weil er sich selten an getroffene Absprachen hält. Das war wohl auch ein Grund für den Absturz der Schwarzen bei der letzten Landtagswahl, denn Meister Mohring war hier als " Spitzenkandidat " der CDU ernannt worden. Die Schwarzen verloren mit ihm diese Wahl; Mohring wurde ins Abseits gestellt. Mario Voigt löste Mohring als Vorsitzender der arg geschrumpften Fraktion im Thüringer Landtag ab. Doch auch der konnte kaum neue Impulse für die Schwarzen auf landespolitischer Ebene setzen.
So kam die schwarze Fraktion auf die abstruse Idee, einen Antrag in das Parlament einzubringen mit dem die Landesbehörden angewiesen werden sollen, künftig im Umgang mit der Öffentlichkeit das so genannte Gendern einzustellen.
Und - man( Mann ) glaubt es nicht, dieser Schwachsinn erhielt im Landtag eine Mehrheit, weil die Schwarzen und die FDP zusammen mit den Faschisten dafür abstimmten.
Dieses trieb alsdann den amtierenden Ministerpräsidenten Bodo Ramelow ( " Die Linke " ) auf die Barrikaden. Er kritisierte in einem Interview bei MDR aktuell den blinden Aktionismus der thüringischen CDU. Hierin bediente er sich eines Begriffes, der mir zunächst vollkommen unbekannt war. Der Herr Ministerpräsident sprach von dem " Glottisschlag ".
" Häh, was hat er da jetzt gerade gesagt? ", stellte ich mir selbst die Frage, als ich die mit Vehemenz artikulierte Kritik zu dem blödsinnigen CDU - Antrag im Thüringer Parlament hörte. " Hat er da gerade was von einem " Gottesschlag " erzählt? ", stellte ich mir die Zusatzfrage. " Und, wenn ja, was in Gottes Namen ist das denn? ", dachte ich weiter bei mir.
Mir kamen doch Zweifel, ob es wahrhaftig der " Gottesschlag " sein könnte, von dem Herr Ministerpräsident Bodo Ramelow, der mir nahezu uneingeschränkt sympathisch ist, weil ich mich ja gegenüber unseren Thüringern schon weit vor meinen sächsischen Assimilierungsversuchen ab 2004 / 2005 sehr verbunden fühlte; gleichwohl mir danach die braunen Höcke - Vandalen, die größtenteils aus dem Westen importiert wurden, zuwider sind.
So zweifelte ich dann kurzzeitig an dem aktuellen Stand meines Allgemeinwissens und wollte nunmehr eruieren, ob es den Begriff " Gottesschlag " tatsächlich gibt und, wenn ja, muss ich nun meine Hör - und Lesegewohnheiten unverzüglich ändern? Sollte ich somit nicht eher ausgewählte Sendungen bei " DLF / Kultur " hören, mehr " arte " sehen und die Wochenzeitschrift " DIE ZEIT " lesen?
Ich schaute im Netz auf der MDR - Seite das podcast - Angebot genau an und hörte hier das Interview mit Bodo Ramelow ein weiteres Mal.
https://www.mdr.de/mdr-aktuell-nachrichtenradio/audio/index.html#20221204_6-9
Aja, also nichts mit dem Schlag Gottes, sondern vielmehr " Glottisschlag ". Jetzt haben wir´s endlich kapiert. Dennoch: " Was um Gottes Willen ist der " Gottesschlag oder " Gottisschlag " denn? ". Bei der selbst gesuchten Erklärung zu diesem mir unbekannten Begriff ( Ich kann leider nur eine abgeschlossene kaufmännische Ausbildung, ein - minderwertiges - Fachabitur, sowie ein Fachhochschul - Diplom in BWL und ein Jura - Studium nachweisen ) half mir - wie immer in solchen Fällen - " Tante Google ".
https://de.wikipedia.org/wiki/Glottaler_Plosiv
Aha, hierhin läuft also der Hase. Es hat etwas mit Linguistik / Phonetik zu tun. Und darin bin ich nicht so ganz sattelfest, weil ich - wie gesagt - ja nur ein Abitur zweiter Klasse habe; mithin meine Lateinkenntnisse eher rudimentär geblieben sind. Ehrlich gesagt, bislang haben diese mir dann doch immer wieder weiter geholfen. Jetzt aber ging es um den Schlag Gottes oder - wie eben erfahren durfte - um den " Glottisschlag "!
Und dieser Begriff kochte aktuell mit dem dümmlichen CDU - Antrag im Landtag des Freistaates Thüringen irgendwie mit hoch. Nein, ich möchte nicht unbedingt " Gendern " und nein, ich halte soviel davon auch nicht, aber: Ich schwinge mich nicht, wie die Schwarzen in einer Kampffront mit den Brauen aus Thüringen eben nicht auf, anderen Bürgern / Menschen vorschreiben zu müssen, ob sie in dem Behörden - Amtsstuben das " Gendern " im Sinne einer Erhaltung der klaren, deutschen Sprache, bitt schön, zu unterlassen haben und auch gleichzeitig bei der öffentlichen Kommunikation keine " Gender - Begriffe " verwenden dürfen.
Die Schwarzen hatten schon immer ein großes Problem sich selbst darzustellen; insbesondere seit der " Merkel - Ära ", die dazu führte, dass die Karrieristen und Postenjäger in ihrem Eifer, die ergatterten Pfründe zu erhalten ( das ist unter Konservativismus zu verstehen ) nie bemerkten, wie sehr " Mutti " Merkel der Partei ein durchaus erkennbar, austauschbares, sozialdemokratisches Profil verpasste.
Nun muss also sinnfreier Aktionismus her, um dieses zurückzudrehen und hierbei beginnt die CDU in Thüringen gleich mal mit dem versuchten Stoppen der Verhunzungstendenzen in der deutschen Sprache an. Auf einen Versuch kommt es ja immer an?
JONI MITCHELL - Talk To Me - Juan´s Reckless Daughter - 1977:
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