Kaffeeautomat kaputt!

 


Als vor einigen Monaten die DeLonghi - Kaffeemaschine seltsame Geräusche von sich gab, schaute ich sofort sorgenvoll  zu dem bei jeder dort bestellten Tasse des beliebten Gebräus zu meinem Liebling herüber. Nachdem das Knacken sich trotzt einer geballten Ladung W40 - Spray nicht beheben ließ, musste ich mich anderweitig um eine Lösung bemühen. Dabei lag nichts ferner als ein Blick in das ständig präsente virtuelle Superhirn, das Internet eben, zu wagen.

 Und dort wurde ich erwartungsgemäß fündig. Ich solle es doch einmal mit dem Ausbau und der Reinigung der Brüheinheit versuchen. Aha! Ein guter Rat, ein sehr guter Tipp. Nur, wo finde ich diese " Brüheinheit " meines Lieblings? Eine gute Frage, die ich sofort der " Youtube " - Plattform weiter gab. Auch dort bekam ich per Video eine präzise Antwort.

In einem selbstdarstellerischen Auftritt erklärte mir ein schwäbelnder " Alleskönner ", wie ich als technischer Nobody nun an diese " Brüheinheit " gelangen werde.

Gesagt, getan: Ich zog zunächst die Abtropfschale heraus, alsdann den Plaste - Wassertank und sah auf ein nacktes, schwarzes Plaste - Chassis. In dessen Mitte befand sich ein  eingelassener Plastedeckel, den ich ohne weitere Mühe ausdrücken konnte. Aja, das war also die berühmte " Brüheinheit ", die Ursache für das unangenehm laute Knackgeräusch bei jedem eingeleiteten Brühvorgang?

Ich zog die Missetäterin heraus und schaute mir das überwiegend aus schwarzer Plaste gebaute Teil genauer an. Es sah gebraucht und verschmutzt aus. So, wie ein alter PKW in den 70igern, wenn er nach 5 bis 6 Jahren die ersten Rostflecken, einige Beulen und enorm viele Kratzer vorwies. Ich säuberte die Brüheinheit mit einem Schwamm und setzte sie nach einigen Versuchen wieder an den vorgesehenen Ort ein. Dann schaltete ich meinen Liebling wieder an und ließ mir von ihr eine Tasse " Lavatza " aufbrühen. Doch sie dachte nicht daran, dieses geräuschlos, so wie in den ersten Tagen, Wochen und Monaten zu erledigen. da war bei dem Brühvorgang immer noch dieses laute, nervige Knacken.         

Also, Brüheinheit wieder ausgebaut, erneut gesäubert und nochmals mit einer W 40 - Dusche beglückt. Dann schob ich das Teil wieder in den Plasteschacht und versuchte es erneut. Keine Besserung! Im Gegenteil: Eine Verschlimmerung, eine Verböserung ( amtlicher Begriff aus dem Kauderwelsch - Repertoire der Finanzbehörden ), ja, eine Verschlimmböserung sogar.

Ich sah mir die Grundlage allen Übels erneut an. Jetzt erkannte ich, woran es haperte, wieso die Maschine laut knackte und weshalb sie beim Bestellvorgang nicht mehr so leise schnurrte, wie einer unserer vier Kater. Ein mechanisches Plasteteil an der Brüheinheit war angebrochen. Ich versuchte diesen kleinen Hebel irgendwie wieder zu reparieren und tröpfelte ein wenig " Sekundenkleber " auf den Riss. Doch auch dieser Versuch scheiterte, denn der kleine Hebel brach danach endgültig ab.

Nichts ging mehr . Die Maschine streikte! Endgültig!

Wütend setzte ich alle heraus genommenen Elemente wieder in die " DeLonghi Primadonna Classic ", Baujahr 2019 hinein und verfluchte die Welt, die Technik und die blöden Italiener dazu. Dann zog ich meine Schuhe an und trottete in Richtung Bahnhofstraße, wo ich bei meinem " Norma - Orhan " ein Glas " Nescafe Classic " für immer nur 6,99 Euro aus einem Restposten - Super - Sonderangebot ergattern konnte. Immerhin 3 Euro gegenüber dem teuren " REWE " - Preis für jenen Ersatz - Kaffee gespart. Damit kostete die später bestellte neue Brüheinheit " nur " noch 23,90 Euro - immerhin versandkostenfrei bei "  Mama Amazon ".      

Als diese ein Tag später eintraf war meine Freude groß. Nun gibt es wieder ordentlichen Kaffee. Frisch gemahlen und aufgebrüht - ein Genuss.

So durfte ich seit diesem Malheur, das ich selbst verschuldet hatte, wieder einige Hundert Tassen Kaffee zubereiten lassen; bis zum vergangenen Samstag. Da zeigte mein Liebling einen Fehler auf dem Display an und ließ sich nicht mehr anschalten. Angeblich sollte der Wassertank " fehlen ", obwohl er korrekt eingesetzt war. Und, dieses hieß erneut: " rien ne va plus "! 

Meine Laune sank mit jedem Versuch, meinen Liebling wieder dazu zu bewegen, die Fehlermeldung aus dem Display und den Dienst wieder aufzunehmen, beinahe auf den Gefrierpunkt. Ohne meinen Kaffee beginnt der Morgen nicht so, wie er beginnen sollte; mit guter Laune eben.


Doch Frau Delonghi ließ sich nicht erweichen. Ich musste mich damit abfinden, dass es ohne meinen Einsatz keinen vernünftigen Kaffee mehr geben wird. So holte ich mir wiederum den schlauen Rat aus dem Internet und stellte dabei fest, dass es ohne Schrauberarbeiten dieses Mal nichts wird. 

Zunächst besorgte ich mir einen Torx T 20 beim hiesigen Baumarkt und musste dafür 5,49 Euro berappen. Nun, gut, ein solches Werkezeug ist nie umsonst angeschafft, denn in einem Haus gibt es hier und da immer etwas zu basteln oder zu reparieren.

Nach dem Mittagsschlaf setzte ich mich an den Tisch, hievte meine nicht gerade leichte Freundin auf die Platte und begann die fünf Spezialschrauben aus dem Chassis herauszudrehen. Nach einigen Mühen lagen sie auf der Bedienungsanleitung für den Kaffeeautomaten. Nachdem ich mir die Rückseite meiner geliebten Maschine genauer angesehen hatte, musste ich enttäuscht feststellen, dass eine Lasche, die unterhalb der Halterung für den Netzschalter, einen Plasteträger, der eine Vielzahl an Ausformungen aufweist, abgebrochen war. Dadurch konnte der hierin eingebettete Mikroschalter nicht betätigt werden, womit die Maschine eben jenen benannten Fehler im Display zeigte.

Tja, da kam ich dann doch nicht mehr weiter.

In den nächsten beiden Tagen wühlte ich mich durch diverse Seiten mehrerer Ersatzteilhändler. Das passende Plasteteil konnte ich jedoch nicht finden. Nachdem ich wieder einen Thread in der Community des Anbieters " komtrade " aufgerufen hatte, kam mir endlich die Erleuchtung. Ich gab eine  dort benannte Artikelnummer in Tante Googles Suchmaske ein und wurde sofort fündig. Doch, nachdem ich mir die dort angebotenen Plasteteile genauer angesehen hatte, musste ich feststellen, dass diese nicht in die vor mir stehende und aufgeschraubte Kaffeemaschine passen würden Die dort aufgeführten Modelle waren andere als jenes, das vor mir stand. Ich verstand die Welt nicht mehr. Wieso verkauft eine " Weltfirma " ein teures Model, für das es nicht alle Ersatzteile gibt?



Nach einer weiteren Recherche ging mir erneut ein Licht auf. Die abgebildeten Plasteteile waren jeweils andersartig zusammengesteckt. Damit entstand eine optische Täuschung. Nachdem ich endlich den Artikel im Zusammenhang mit der Modellnummer, die unterhalb der Maschine aufgeklebt war, bei einem Anbieter eingeben konnte, erhielt ich dann das defekte Plasteteil gezeigt.

Nun muss nur noch bezahlt  und auf ein DHL - Paket gewartet werden; danach heißt es einmal mehr schrauben, fluchen und hoffen. Doch die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt und die habe ich immer noch. Schließlich waren sechs verschieden Kaffeeautomaten - mehr oder minder lange - in unserem Haushalt und zeigten diverse Fehler sowie Schäden auf, ehe ich sie weiter verkaufen, umtauschen oder sogar reparieren durfte. Ja, 17 Jahre sind eine lange Zeit für eine ewig währende, heiße Liebe.

Oder etwa nicht?

       

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