Tommie Smith, John Carlos und die " Black Pride " - Bewegung


Der 16. Oktober 1968 ist so manchen Eisgrauen noch gut in Erinnerung geblieben. Sofern er sich für Sport im allgemeinen und Leichtathletik im besonderen interessiert ( hat ). Vom 12. - 27. Oktober 1968 fanden in Mexiko - Stadt die Olympischen Sommerspiele statt. Und die zeichneten sich durch zwei mehr oder weniger spektakuläre Ereignisse aus.

Da war aus sportlicher Sicht der " Sprung des Jahrhunderts " des US - Amerikaners Bob Beamon, der mit 8,90 Metern einen immer noch bestehenden Weltrekord im Weitsprung der Männer fabrizierte und da waren es die beiden 200 - Meter Läufer Tommie Smith und John Carlos, die während der Siegerehrung auf dem Podest beim Erklingen der US - Nationalhymne die rechte und ( Carlos ) die linke, mit einem schwarzen Handschuh bekleidet Hand zur Faust gen Himmel ballten. Es war ein Zeichen für die in den USA aktive " Black Power / Pride " - Bewegung.

Auch der Zweitplatzierte, der Australier Peter Norman ( https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Norman ) sympathisierte mit den beiden farbigen US - Sportlern.


https://de.wikipedia.org/wiki/Olympische_Sommerspiele_1968


https://de.wikipedia.org/wiki/Protest_bei_den_Olympischen_Spielen_1968

Die Live - Sendung dieses Wettkampftages konnte ich nicht mitverfolgen. Zum einen deshalb nicht, weil die Übertragung erst ab Mitternacht begann und bis in die frühen Morgenstunden dauerte, zum anderen deshalb nicht, weil ich ab kurz vor 8.00 Uhr a nächsten Morgen in der Schule zu sein hatte.

Die außergewöhnlichen Bilder von der Siegerehrung, aber auch des Weltrekordlaufs des US - Sprinter Tommie Smith, wurden später in der " Tagesschau " gezeigt. Verstanden hatte ich die Gesten von einst eher nicht. Politik war in der Schule ein Tabu - Thema und Rassismus gab es nicht. Schon gar nicht in dem Freundesland der BRDler, in den USA. Amerika war nicht nur ein starker Partner, sondern auch ein vorbildlicher Freund für das Westdeutschland der späten 1960er Jahre.
Da sollten die APO, die aus dem Osten gesteuerten, studentischen Kommunisten, so viel protestieren und demonstrieren wie sie wollten.

Viele Jahre später las ich, was es damals mit dem Protest auf sich hatte, warum Smith / Norman / Carlos sich gegen die US - Gesellschaft und die aus Rassismus basierende Politik zur Wehr setzten.

Tommie Smith und John Carlos wurden einen Tag später aus dem Olympischen Dorf verweisen. Sie erfuhren nach ihrer Rückkehr in die Vereinigten Staaten von Amerika blanken Hass, Morddrohungen und weitere Diskriminierung. Auch Peter Norman erhielt durch den australischen Verband Sanktionen,denn er wurde für die Olympischen Spiele 1972 in München erst gar nicht nominiert.

So ist es damals schon gewesen, wenn gegen die bestehenden Verhältnisse aufgemuckt wurde. Ein halbes Jahrhundert danach hat sich zwar einiges in den USA verbessert, doch den offenen Rassismus, die Diskriminierung der Farbigen oder anderer Ethnien in den USA gibt es immer noch.


" BAP " feat. Klaus Doldinger - " Amerika " - 2011:






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