Laubparade


Der milde Herbstwind hat die nach und nach herunter fallenden Blätter zu teilweise bizzaren Formen zusammen geweht. Die Gehsteige, die Rasenflächen und die Rinnen liegen jetzt voller bunter Blätter. Bald werden sie zusammen gekehrt und kompostiert. Die Natur zeigt sich hier sehr rigoros: Was keinen Nutzen mehr bringt, wird abgelegt. Damit entspricht sie druchaus dem Charakterbild vieler Menschen.





Heute Morgen las ich in einer " SPIEGEL " - Ausgabe ein Herbstgedicht von Rainer Maria Rilke. Einst - als die Volksschule noch eine solche war und nicht, wie die heutige Hauptschule zu einer Restschule verkam - mussten wir Gedicht von ihm, aber auch von Eichendorff oder Fontane bis Morgenstern auswendig lernen.
Heutzutage verlassen mehr als ein Viertel aller Schüler die Bildungseinrichtungen ohne überhaupt zu wissen, was Bildung heißt; ohne ausreichende Grundkenntnisse in der deutschen Sprache.

Nun, ja, die Zeiten ändern sich. Die sinnreichen Gedichte bleiben. Und dieses für die Ewigkeit:


Herbsttag

Herr, es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren lass die Winde los.

Befiehl den letzten Früchten, voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin, und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.

Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.



Dazu Michael Bundt:

" Whose Eye Is The Sun ( ? ) " - " Just Landed Cosmic Kids " - 1977





In einem Post werde ich ein wenig mehr zu dem Musiker schreiben.

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