10 : 16 = HSV!



Junge, junge, junge! Wat is´dat für ein Daddelverein, dort, wo die Elbe keinen Bogen mehr macht, sondern schnurstracks und dazu noch für Containerschiff - Giganten auf Befahrbarkeit ausgebaggert, in die Nord ( Mord ) see fließt? In Hamburch!

Der HSV, das liebste Kind der Hamburger und ihres großen Umlandes, er sorgte erneut für Schlagzeilen. Die Ha - Ha - Ha SVer entließen gestern Christian Titz, den sie erst vor einigen Monaten zum Nachfolger des erfolglosen Bernd Hollerbach und des Vorgänger Markus Gisdol erkoren haben, damit dieser sie nach dem nahezu unvermeidlichen Abstieg von der Ersten in die Zweite, zum Wiederaufsteiger macht.

Doch der Plan scheitert bereits einige Zeit nach dem Beginn der Saison 2018 / 2019 an der knüppelharten Realität des Liga -Alltags. Der ruhmreiche Hamburger Sportverein kam nicht so richtig in das vorgesehene Fahrwasser und eckte im ersten Heimspiel vor ausverkauften Haus mit 0:3 gegen den " Underdog " aus dem benachbarten Bundesland Schleswig - Holstein, den Kieler Störchen, an die Kaimauer an.

Es gelang zwar mit zwei - eher erkämpften - 3:0 - Spielen gegen Sandhausen und Bielefeld ein kleiner Schritt in die geplante Richtung, doch ein Spitzenteam mit Aufstiegsambitionen sah anders aus.

Es folgten ein mühsames 1:0 im Auswärtsspiel gegen unsere Dynamos und ein sehr glückliches 3:2 im Volksparkstadion gegen Heidenheim. Die heimischen, dem HSV wohl gesonnenen Medien, froh lockten bereits und erkannten jene Anzeichen eines " Durchmarsches " des EX - Dinos der Ersten Bundesliga.

Was die die Titz - Truppe dann eher falsch interpretierte und sich von den bayrischen Wieseln des Jahn aus Regensburg mit 0:5 von dem eigenen Kampffeld jagen.

Machte somit im noch sommerlichen September 2018 eine Summe von 10 Gegentoren in drei Heimspielen. Damit wirst´e nicht aufsteigen!

Spiel Nummer 8 war danach eine fade Nullnummer gegen den Stadtrivalen, der in der tat bis dato einer ist, den FC St. Pauli, ehe ein glückliches 2:1 auswärts gegen die " Lilien " aus Darmstadt folgte,
womit der Hamburger " Veermaster " wieder oben dran war.

Der letzte Heimauftritt des Christian Titz bescherte dem ungeduldig werdenden Hamburcher Publikum einen 0:0 - Grottenkick gegen den VFL Bochum, der sich seit seinem letzten Bundesligaabstieg redlich bemüht, irgendwie doch in den Beletage des bundesrepublikanischen Fußballzirkusses zu gelangen.

Dann fiel der Vorhang für Titz im Hamburger Volksparktheater. Wohl für immer. Nimmt der eingefleischte Fußballfan die Umstände vor und nach der Verpflichtung des Trainers Titz genauer unter die Lupe, so muss er das persische Sprichwort zu Rate ziehen, das da lautet: " Einen ausgespuckten Kirschkern nimmt man nicht mehr in den Mund. "

Sodann soll es nun ein gewisser Hannes Wolf ( https://de.wikipedia.org/wiki/Hannes_Wolf_(Fußballtrainer) es richten.

Nüchtern betrachtet, führt der HSV auch in der ungeliebten Zweiten das fort, wofür er seit mehr als 10 Jahren bekannt sein dürfte: Den Trainerstuhl im Salon der ersten Mannschaft dieses Klubs als Feuerstuhl umfunktioniert zu haben. Medien berichteten von 17 Mannen in 11 Jahren. Andere wiederum von 16 Trainern in 10 Jahren. Egal! Mathematisch betrachtet ist der, sich aus der Division von Zeitraum zu Anzahl der beim HSV herum werkelnden Trainern, errechnete Unterschied eher marginal ( 0,625 rsp. 0,647 Jahre oder 7, 5  zu 7, 7 Monate!  ).

Das Unerklärlich bei dieser Personalpolitik ist nun auch, dass der Verein alle 4 unter Vertrag genommenen Fußball - Coaches bezahlen muss. Dieses, obwohl er seit längerer Zeit mit dem einstigen Mäzen Kühne im Dauerzwist liegt und der Speditionsunternehmer und Milliardär dem Klub den Geldhahn zudrehen will ( wird ).

Das sieht nicht nach hanseatischer Kaufmannsgepflogenheit aus.

Aber in den Zeiten, in denen Geld angeblich nicht die große Rolle spielt, denn darüber wird in dem Balltreterdpanoptikum nicht so gerne gesprochen und die Medien tuten hierbei in das gleiche Nebelhorn, gilt nur der Erfolg. Das bedeutet für den HSV: Ein sofortiger Wiederaufstieg ist nach dem als Betriebsunfall deklarierten Abstieg aus der Ersten, nicht nur Pflicht. Es ist Präsidentenbefehl. Der kam von Bernd Hoffmann und dieser wiederum duldet keine billigen Ausreden, wenn es mal wieder nicht zu einem abverlangten Erfolg im aufgezwungenen Pflichtspiel der ungeliebten Zweiten gereicht hat.

Köpfe müssen also rollen für den Sieg?

Vor einigen Tagen glotzte mich das Hamburger TV - Monster Carlo von Tiedemann (https://de.wikipedia.org/wiki/Carlo_von_Tiedemann )  auf dem Flatscreen an. Er bewarb irgendeine N 3 - Sendung in eigener Sache. Nun, der jute, nahezu Gesichtsfalten freie Landadlige, ist mir noch in lebhafter Erinnerung. Damals, als der HSV noch eine echte Zirkusnummer war. Als der einstige Präsident Krohn samt Mannschaft mit Pferd und Gitterwagen durch die Mönckebergstraße zuckelte und selbst Werbung für den Klub machte. Als da der geniale österreichische Trainer Ernst Happel ( " Pressing, meine Herren, pressing! " ) oder Branko Zebec ( " Des Alkohol´s Tod ist der Alkohol selbst? ) oder auch Manager Günter Netzer ( später Ko - Moderator des bald in Vorruhestand gehenden Gerhard Delling, einem 1000 %-igen HSVer ) die Keulen und das Zepter schwangen. Als der HSV öfters, aber leider zu unregelmäßig Deutscher Fußballmeister wurde. Ja, da war auch die Hohe Zeit des Carlo angebrochen.

Er moderierte zusammen mit einer anderen, aber unechten Landadligen mit dem schönen Namen Victoria Vocampe  ( https://de.wikipedia.org/wiki/Victoria_Voncampe ) die " Aktuelle Schaubude ", eine Regionalsendung des NDR. Dort ließ der CDU - Propagandist auch solche faschistoiden Hetzer, wie den Hinterbänkelsänger Gerd Knesel ( https://de.wikipedia.org/wiki/Gerd_Knesel ) auftreten.

Nun, der CDU - Sunnyboy ließ sich nicht lumpen und zog in der Manier des HSV zusammen mit seiner Ko - Moderatorin Voncampe durch Hamburch´s schöne City, um für die Schwarzen bis Braunen in der CDU ordentlich die Reklametrommel zu rühren. Abgemahnt wurde er von seinem Brötchengeber, dem NDR,  dafür nie.

So bewegt sich dann " Don " Carlo´s weiteres Leben auch entwickelte, so ist es dem des HSV vielleicht ähnlich. Aufstieg, Fall und Wiederaufstieg zählen zu den Erfahrungen im realen Leben eines jeden Menschen.

Carlo verschwand wieder. Ehrlich gesagt, ich kann die mutmaßlich geliftete Visage auch heute noch nicht gut verknusen. Sie verursacht bei mir einen Würgereiz in der Kehle. Das könnte daran liegen, dass ich jene bewegten Zeiten, als sich mein SV Werder Bremen mit den Hamburchern im Kampf um die Meisterschaft nichts schenkten und ich viele Dinge, die aus der großen Hansestadt an der Elbe herüber kamen, stringent ablehnte. Ob es nun der NDR, vornehmlich das spätere Dudelprogramm NDR II, in dem auch " Don " Carlo eine Senfsendung moderierte, oder die HSV eingefärbte " Sport im Norden ", die am Sonntagabend im 3. Programm ab 21.45 Uhr lief und in denen sich HSV - Lobhudeler, wie Fritz " Fritze " Klein, Peter " der Große " Jensen oder auch Rainer Koppke sowie Dr. Wolfgang Klein ( der später HSV - Präsident wurde ) die Klinke in die Hand gaben. Und, dass wäre noch strafschärfend zu erwähnen, die Sportsendung beim NDR - Radio waren ebenfalls mit HSV - Gutmenschen infiltriert. Karl Heinz Camman oder auch Günter Maletzko ( " Ist dieser HSV zu stark für die Liga? " ) zählten zweifelsohne dazu.

Aber: Dieses war alles noch zu ertragen, denn die Leistungen des große Hamburger Sportvereins in der 1. Bundesliga stimmten. Und wenn der damals heimstarke HSV den Bayern im Volksparkstadion die Lederhosen auszog - um so besser für mich. Schließlich waren beide Hansestädte in Sachen Fußball über etliche Jahre hier auf Augenhöhe mit den " Gröfazen " von der Isar.

Nun, das ist heutzutage etwas anders. Leider...!

" Chicago Transit Authority " mit: " 25 Or 6 To 4 " - 1970:







     

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