Gelber - Grüner - Gar kein Strom!
Der von uns gewählte Stromanbieter ist pleite. Genauer formuliert: Die Firma hat das Insolvenzverfahren eröffnen lassen. Aus der Mail, die ich kürzlich erhielt, geht hervor, dass der bestellte Insolvenzverwalter nun als Vertragspartner fungiert und wir diesem bis zum Ende des Monats eine so genannte Lastschrifteinzugsermächtigung zusenden mögen, sofern wir die Stromlieferung auch weiterhin wünschen.
Wenn in der Natur ein Lebewesen in der Wüste schlapp macht, kreisen alsbald die Geier über dessen Restkörper. Auf dem Markt der Beliebigkeit verschwindet eine pleite gegangene Firma ebenso schnell, wie ein nicht mehr in Mode stehender Künstler. Häufiger noch tritt der Fall ein, dass eine Firma einfach von einer anderen aufgefressen wird.
So klingelte es denn am Mittwochmittag an der Haustür. Ein Außendienstmitarbeiter der DREWAG, das ist bekanntlich der lokale / regionale Energieanbieter, stand vor der Tür. Nach einem höflich eingeleiteten Satz wollte er gleich zur Sache kommen. Da es draußen immer noch windete, bat ich ihn herein. Zuvor hatte ich ihm allerdings gleich seinen Wind aus den Segeln genommen. Er sagte ihm glatt weg ins Gesicht, dass er wegen des pleite gegangenen Stromanbieter gekommen sei.
Drinnen kamen wir gleich zur Sache. Er würde uns im Namen seines Brötchengebers ein verbessertes Angebot unterbreiten, das die DREWAG uns als Kunden gerne zurück gewinnen würde. Aha!
Nun, es hat Jahre gegeben, da lief es mit diesem Energieanbieter nicht gerne wie geschmiert. Schwamm drüber! Davor und danach hatten wir es mit anderen Stromliefernaten probiert. " Yellow Strom " war darunter. Auch " Grünstrom " aus Magdeburg oder auch " Vattenfall ". Irgendwie hat sich das in den ersten 12 Monaten immer richtig sparsam gezeigt. Im Vergleich zur DREWAG waren da manchmal mehr als 100 Euro keine Seltenheit.
Dann wurde das zweite Jahr eingeläutet und die Stromrechnung steig rapide an.
Die vermeintliche Liberalisierung des Marktes hat dazu geführt, dass ein pfiffiger Kunde nur dann spart, wenn er Neukunde wird, sofort danach wieder kündigt oder weniger verbraucht. Wie heißt es so schön im Volksmund? Ist Hose wie Jacke ( oder auch umgedreht ).
Nun warte die DREWAG also auf einen Anruf, um den neuen alten Neukunden wieder in ihren Bestand aufzunehmen. Der Mitarbeiter faselte etwas von, der Stromkunde möge doch bitte vor Ort bleiben. Also eine Art Lokalpatriotismus. Wenn´s um Geld geht - nö, nicht Sparkasse.
Und der Patriotismus kann mir auch gestohlen bleiben. Die DREWAG mag vielleicht einen besseren Service haben, ihr mögen zwar auch die Leitung also das Netz gehören, doch billiger sind die dadurch eben nicht. Und zudem kassieren sie die vereinbarten Abschläge bereits a jeden 27. des Monats. Das spart Geld, aber nur der DREWAG.
Da das Wochenende eingeläutet ist, werde ich noch mal in mich gehen. Die Chose mit der Pleite mir etwas genauer ansehen und dann entscheiden.
Nur den Gelb - Grünen gehe ich nicht mehr auf den Leim. Der Gelbe wurde im 2. Vertragsjahr um nahezu 5 Eurocent pro Kilowattstunde teurer und der Grüne hat nie eine Abrechnung erstellt. Und, nachdem ich diese einforderte, und den weiteren Abschlag zurück gehalten hatte, den Vertrag gekündigt.
Strom ist ab sofort gelb, so oder so ähnlich fabulierte es vor vielen Jahren ein inzwischen ausrangierter " Tagesschau " - Nachrichtensprecher und rührte damit kräftig die Werbetrommel.
Ich suchte dazu bei youtube und fand etwas besseres als gelben Strom:
" Pearl Jam " - " Black " - " Unplugged MTV 1992" :
Kommentare